Es geht zurück nach Deutschland

Die letzte Nacht in meinem Zimmer war etwas seltsam: Abgesehen von Drehstuhl, Kleiderschrank und Teppich (welche alle von meinen Vermietern gestellt wurden) waren nur meine Matratze und mein PC (samt Umverpackung) im Raum. Die Fensterbank diente mir als Schreibtischersatz. Noch ein letztes Mal nach den Mails schauen – und ob es sich irgendwo in der Schweiz auf meiner Route besonders staut. Danach sollte der PC als einer der letzten Umzugsgüter hinter die Schlafsitzbank in den VW Bus wandern.

Um etwa 9:30 Uhr war alles im Bus verstaut. Die gefaltete Matratze ganz oben, sozusagen als letzter »Verrutschschutz«.

Nun nur noch schnell im Zimmer den Boden putzen und dann kann es losgehen. Dachte ich zumindest. Ich sollte mich geirrt haben.

Den Kleiderschrank hatte ich bereits vorgestern gründlich von innen und außen geputzt gehabt. Nur noch der Boden stand auf der »To-do-Liste«.

Nachdem ich gestern den Teppich aufgerollt und aus dem Zimmer getragen hatte, traf mich jedoch der Schlag. Direkt vor dem Schrank waren viele kleinere und größere Dellen im Holz. Wie von Pfennigabsätzen oder einem vergleichbaren kleinen Gegenstand.

Woher sie kamen konnte nicht mehr geklärt werden. Über Nacht habe ich auf jede Delle noch einen Tropfen Wasser gesetzt. Die Hoffnung, dass das Holz aufquillt wurde jedoch nur zum Teil erfüllt.

Nun musste ich meine Abfahrt auf nach dem Mittagessen verlegen. Schließlich sollte sich mein Vermieter, welcher unter anderem auch Bodenbeläge verbaut, den Schaden noch einmal anschauen bevor ich wie vereinbart die Versiegelung auftragen sollte.

Bis nach dem Mittagessen musste ich nicht wegen der Versiegelung warten. Vielmehr da die Banken inzwischen ihre Mittagspause machen wollten und auch mein letzter Abstecher in der Schweiz, ein Motorradgeschäft (siehe unten) ebenfalls auf die Einhaltung ihrer zurecht verdienten Mittagspause bestanden haben.

So wartete ich also noch bis nach 13 Uhr um die nächstgelegene Bankfiliale ansteuern zu können.

Im Geldbeutel hatte sich so einiges an Hartgeld angesammelt gehabt. Da ein Umtausch davon in Deutschland nicht so einfach möglich ist, wollte ich es noch auf mein Girokonto in der Schweiz einzahlen. Immerhin CHF 37,45 hatten sich in Münzen angesammelt gehabt. Nach dem Einzahlen war mein Geldbeutel deutlich leichter.

Nun musste ich nur noch einen Einkaufsgutschein bei einem Yamaha- und Motorradbekleidungshändler einlösen beziehungsweise mir den Restbetrag bar auszahlen lassen.

Für meine Yamaha YBR 125, welche in Deutschland schon auf mich und ihre Zulassung wartete, habe ich mir ein lastunabhängiges Relais gekauft. Irgendwann einmal sollte sie LED-Blinker bekommen, dafür wird dann auch ein neues Relais notwendig sein. Den Restbetrag habe ich mir ausbezahlen lassen können.

Leider hatte sich der Händler wegen meiner Anfrage bezüglich eines Seitenständers für die YBR 125 nicht mehr gemeldet gehabt. Für den Gutschein hätte ich mir ansonsten für umgerechnet etwa 50 € statt des Relais den Seitenständer gleich mitnehmen können. Nun denn, dann wird der eben irgendwann einmal in Deutschland gekauft.

Nebeneffekt der Einkaufsgutscheinaktion: Ich hatte wieder CHF 2 als Münze im Geldbeutel. Die bleiben mir dann als Andenken erhalten.

Die Informationen über Staus, welche ich einige Stunden zuvor aus dem Internet geholt hatte, waren inzwischen wieder hinfällig geworden. Im Radio berichteten sie nach den Nachrichten um 14:00 Uhr von keinen Verkehrsproblemen, daher entschied ich mich wieder die A1 bis kurz vor Bregenz zu fahren und bei St. Margrethen von der Schweiz über Österreich nach Deutschland zu fahren.

Beim Zoll in St. Margrethen habe ich noch den Nachweis abgeben müssen, welcher bescheinigt hatte, dass mein VW Bus als Umzugsgut nicht verzollt werden musste. Dieses Formular muss unbedingt wieder abgegeben werden, ansonsten meldet sich irgendwann irgendwie die eidgenössische Zollverwaltung und erkundigt sich nach dem Verbleib des Fahrzeugs.

Mitsamt Abwicklung beim Zoll und einem kleinen Tankstopp an einer Gastankstelle auf deutschem Boden war ich nach etwa 4 Stunden Fahrt (ab dem Motorradhändler gerechnet) wieder daheim angekommen. Nur ein paar Kartons habe ich ausgeladen, dann fiel ich erschöpft in mein Bett und schlief tief und fest mehrere Stunden lang. Ich hatte nicht mal mehr die Motivation ein paar Bilder von der Ankunft in Deutschland zu machen.

Diese Seite stellt den letzten Blogeintrag bezüglich meiner sechs Monate in der Schweiz dar. Wer lesen möchte wie es bei mir weiterging, findet dies auf www.x-fish.org in der Rubrik Blog.